Übersicht 2009

 

Die Powercruising Mopedtour 2009

 

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Von 26.6.

 

 

 

 

 

Bis    5.7.

 

 

 

 

 

Tourbericht Austria-Tour - Juni 2009 (26.6. – 5.7.)

Diesmal zeichnet Franzi mit Unterstützung von Bernhard für die Planung und Ausführung der Tour. Er hat sich ein Gebiet rund um den Ötscher in Niederösterreich in der Nähe von Mariazell ausgesucht. Zielort ist Lackenhof.  8 anspruchsvolle Touren sind vorgesehen. Die geplante Tagesleistung liegt jeweils über 300 km. Ein strammes Programm. Diesmal sind alle 6 Biker mit von der Partie.

 

Auch in diesem Jahr ist, wie im Vorjahr im Trentino, die Wettersituation nicht gerade optimal vorausgesagt. In Österreich überflutet der dauerhafte, wochenlang anhaltende Regen mittlerweile ganze Landstriche. Flüsse treten über die Ufer und kleine Bäche werden zu reißenden Gewässern. Murenabgänge und Erdrutsche vervollständigen dieses Horrorszenario. Genau in dieses unwegsame Gebiet sollte uns die bereits im Herbst des Vorjahres geplante Sommertour führen. Nicht gerade optimale Bedingungen, zumal auch die Wetterprognose für unsere Bikerwoche nichts Gutes erahnen lässt. Und so kam es, wie es kommen musste. Was wäre biken denn ohne Regen, Wind und (Un)wetter! Nichts desto trotz gab es auch viele sonnige Abschnitte, die wiederum für manches Schlechtwetter entschädigten. Manche sagen man muss nur schneller als die Wolken sein, andere empfehlen die Fahrt nach Himmelsgegebenheiten. Und wiederum Andere machen das Beste draus. Der Mix aller Vorschläge ist sicher der beste Weg und so gingen wir das Abenteuer dann letztlich auch an.

 

Tag 1 Freitag – 26.06.2009 – Anreise - 740 km

Volker, Werner und Dittes treffen sich um 07:30 Uhr in Darmstadt. Gemeinsam fahren wir bis zur Raststätte Kraichgau bei Sinsheim. Hier wartet Jörg schon auf uns. Weiter geht es via A6 bis zum Kreuz Nürnberg. Hier wechseln wir auf die A3. Kurz vor Passau fahren wir nach 5 ½ Std. ab. Nach einer schönen Fahrt entlang der Donauauen hinter Passau verlassen wir den Fluss und fahren ins Geräusch, um weiter nach Süden zu kommen. In der Umgebung von Linz geraten wir in heftigsten, fast stehenden, Berufsverkehr. Hier erweist sich so mancher Kreisel als nicht unbedingt der letzte Schluss verkehrstechnischer Planungen. Wir mogeln uns wie immer durch und schon folgt das nächste Ungemach. Ein breites Regenband baut sich bedrohlich in unserer Fahrtrichtung vor uns auf. Wir halten in der Nähe des Flugplatzes an und kleiden uns fesch ein. Schon bald sind wir durch das Tiefdruckgebiet hindurch. Die Sonne scheint wieder und so ist die zusätzliche Kleidung jetzt mehr als schweißtreibend und muss dringend abgelegt werden. Die Straßen werden zunehmend kurviger und es macht wieder richtig Spaß am Hahn zu drehen. Die Landschaft steigt an und schon bald ist der Ötscher in Sicht. Als wir nach 740 km im Hotel ankommen, sind Franzi u. Bernhard zwar schon hier, was der Anhänger u. PKW beweisen, aber von den Beiden fehlt trotzdem jede Spur. Gerade als wir zum Anleger schreiten wollen, kommen die Erkundungsfahrer von Ihrer Tour zurück und nun kann der Tourbeginn mit einem Erstanleger gemeinsam und ausgiebig gefeiert werden.

Die Zimmer des Hotels „Lackenhof Haus Mandl“ sind gemütlich, das Essen reichlich und gut. Dank alles inklusive muss vom Geldbeutel her nicht unbedingt auf jedes Bierchen geachtet werden. Gina betreut uns hinreißend und lässt es uns an nichts fehlen.

 

 

Tag 2 Samstag – 27.06.2009 - Tour 7 - Sölkpass – 390 km

Auch der 2. Tag ist erneut nicht frei von Regen. Je weiter man in das Gebirge nach Süden kommt, je feuchter wird es. Nach einer Kaffeerast unterwegs zur Anfahrt auf den Sölkpass erfahren wir, dass dieser noch vor 2 Tagen wegen Schnee gesperrt war. Auf 1787m sollte das Weiß eigentlich im Sommer endgültig erledigt sein. Verkehrte Welt im Sommer, oder? Schon bei der Zufahrt zum Pass verdunkelt sich die Sonne. Eine Regen- und Nebelfront schließt uns ein. Die Temperaturen sinken drastisch. Es regnet mittlerweile heftig. Schnee finden wir auf der Passhöhe zwar keinen mehr aber dafür ist es schweinekalt. Wir verzichten freiwillig auf den Stopp auf Passhöhe. Wieder zurück in den Niederungen lockert die Bewölkung auf. Wir machen Rast am gleichen Kaffee wie am Vormittag und trollen uns dann nach Hause. Sollprogramm erfüllt. Der Anleger ist vor dem Essen gerade noch möglich.

 

Tag 3 Sonntag - 28.06.2009  – Fahren unmöglich – Ein Gammeltag – 0 km

Schon morgens schüttet es in Strömen. Die kleine asphaltierte Straße am Hotel ist zum kleinen Bach angeschwollen. Trockenen Fußes kommt hier keiner mehr durch. Unsere Mopeds stehen draußen traurig rum. So recht hat keiner den Mut, sich nach dem Frühstück aufzurappeln und in die Regenwand hinein zu fahren. Die Wetterberichte rundum verheißen auch nichts Gutes. Man beschließt im Hotel zu bleiben und vertreibt sich die Langeweile auf unterschiedlichste Weise. 

 

Tag 4 Montag – 29.06.2009 – Tour 1 – Waldviertel – Donau – 380 km

Los geht es schon bei leichtem Nieselregen. Immer mal wieder sind auch trockene Abschnitte dabei. Die Flüsse sind randvoll gefüllt. In Göstling schießt das Wasser vom Berg herunter, überflutet die Häuser, ergießt sich auf die Straße bevor es in den schon vollen Fluss gelangt. Die Menschen versuchen Ihre Häuser mit Sandsäcken, etc. vor den Wassermassen zu schützen. Wir fahren wie durch einen kleinen Bach entlang dieses Szenarios. Ein grausiges Bild. Die Hoffnung treibt uns also nach Norden, denn dort sollen die ersten Sonnenstrahlen gesichtet worden sein. An der Ybbs erwischt uns der Regen erneut und heftig. Die Regenkombi ist Pflicht. Anschließend verlieren wir leicht die Route und müssen etwas abkürzen. Bei dem strammen Programm auch nicht schlimm. Auf der Rückfahrt wählen wird die kürzeste Bundesstassenverbindung, um auf dem schnellsten Weg ins Quartier zu kommen.

 

Tag  5 Dienstag – 30.06.2009 – Tour 2 – Wachau – 370 km

Im Norden soll es heute leicht abtrocknen. Also entschließen wir uns für diese Richtung. Tatsächlich spielt der Wettergott heute mal mit. Unterwegs ist der Belag zwar ab und zu nass, aber es kommt zumindest kein neues Ungemach mehr von oben. Also sind wir diesmal flott unterwegs. Nach einer Besichtigung der Burg Aggenstein geht es ein Stück an der Donau entlang. Es ist jedoch schon jetzt klar, dass auch diesmal die Tour nicht vollständig gefahren werden kann. 370 km sind schon sehr anspruchsvoll, wenn man das eine oder andere unterwegs anschauen will. Franzi legt trotz Abkürzung beim Rückkehrschwung eine Sonderetappe „Yppsertal“ ein. Eine herrliche Kurvenstrecke, eingebremst nur durch den nassen Belag. Auf der Rückfahrt entscheidet Franzi nach Scheibs nochmal die eigentlich nicht geplante B28 durch die Tormauer Alpen zu nehmen. Wahrscheinlich sind ihm die vielen Straßenwindungen auf seiner Wanderkarte aufgefallen. Die damit folgenden 30 km mit herrlich griffigem und trockenem Belag werden zum Genuss. Es war die bisher anspruchvollste und schönste Teilstrecke. Wir sind alle flott unterwegs. Die Schräglagen können sich sehen lassen. Schon wird der Vorschlag gemacht, diese in der Nähe des Quartiers liegende  Passage zum morgendlichen Pflichtprogramm zu erheben. Aber in weiser Voraussicht sollte man solche Möglichkeiten nicht überstrapazieren. Der Übermut fährt halt ständig mit. Nach einem kurzen Zwischenstopp am Erlaufsee bei Eis und Kaffe erreichen wir unser Quartier und den „Gösser“-Anleger.

 

Tag 6 – Mittwoch – 01.07.2009 – Tour 6 – Industieviertel nörd. Graz – 320 km

Heute wagen wir uns mal wieder gen Süden, genau gesagt nach Südosten. Wir fahren bei ausgezeichnetem, sonnigen Wetter auf kleinen Nebensträßchen mit teils reparaturwürdigem Belag in Hauptrichtung Graz. Besonders das Gebiet des landschaftlich schönen Pfaffensattels hat einen grausigen Belag. Das schmale Asphaltband ist überall aufgerissen und hat teils tiefe Löcher im Belag. Hier kommen wir nur im Schritttempo voran. Als wir das Geräusch verlassen und das Einzugsgebiet von Graz in die Nähe kommt wird der Verkehr heftig. Ein leichter Verfahrer von Franzi bringt uns von der Tour ab und wir müssen abkürzen. Finden jedoch noch viele kleine Nebenstraßen, die so richtig Spaß machen. Erneuter Regen macht die Laune zunichte. Wir fahren die kleinen Straßen vorsichtig gen Norden. Nachdem der Regen fast aufgehört hat, ist eine Rast dringend nötig. Mit noch nassen Klamotten fallen wir in ein Hotel ein, um vor dem Restprogramm noch mal `nen Kaffee zu trinken. Im Dauerregen erreichen wir endlich unser Quartier. Heute wird der Abend sicher etwas ausgedehnt, da Volker morgen, am 2. 7. Geburtstag hat.

 

Tag 7 – Donnerstag – 02.07.2009 – Tour 5 – Höllental/Mariazell – 260 km

Eine schöne Tour im näheren Umfeld unseres Hotels am Ötscher. Diese führt uns auf div. kleinen (Hasenpfaden), teils mit viel Splitt, Kiesel und Geröll in einem Rund ins Höllental. Dieses ist ein fahrerisches Highlight der Region. Eine äußerst kurvenreiche Strecke auf 70 km/h begrenzt. Aber auch das Umfeld und die vielen Verbindungsstaßen lassen so richtig Fahrspaß aufkommen. Nur den Pfaffensattel sparen wir uns, da diese schlechte Strecke aus einer vorangegangenen Tour noch in Erinnerung ist. Kurz vor dem Ziel werden wir nochmals geduscht (wie kann es auch anders sein). An der Auffahrt zum Dorfplatz in Lackenhof verwehrt uns ein abgerutschter Hang die Weiterfahrt. Die Baumaschinen sind schon im Einsatz, das ganze Erdreich von der Straße wieder auf die Böschung zu kriegen. An dem asphaltierten Auffahrtsweg zum Hotel sind sogar die Eisengitter aus den Querentwässerungsrinnen der Straße gesprungen. Wir müssen also noch warten bis die Arbeiten beendet sind. Hier hat also wieder mal ein Unwetter gewütet.

 

Tag 8 – Freitag – 03.07.2009 – Rundfahrt mit unserem Wirt Stephan – 260 km

Nach dem Tanken in Mariazell führt uns Stephan über kleine weiße Straßen in die Welt zwischen den großen Verkehrswegen. Hier kommen wir vorbei am Hubertusstausee, einem wunderschön gelegenen Waldsee. Der ein oder andere weitere Pfad ist uns jedoch wegen Streckensperrungen verwehrt. Wir sehen noch den sog. Ötscher-Canyon. Der Blick von einer kleinen Haltebucht an der oberhalb gelegenen Waldstraße ist grandios. Der Fluss windet sich in vielleicht 300 m Tiefe durch eine enge Schlucht. Fast wird man an den legendären Grand Canyon in Südfrankreich erinnert (vgl. Korsika-Tour 2002). Wir schaffen noch 2-3 weitere Seitentäler, werden jedoch mmer wieder von Sperrungen abgehalten. Am Nachmittag hatten wir eigentlich noch vor, am Erlauf-Stausee zu halten, allerdings macht uns das Wetter erneut einen Strich durch die Rechnung. Unabgesprochen und in völliger Eintracht üben wir bei strömendem Regen den direkten Einkehrschwung zum Lackenhof.

 

Tag 9 – Samstag – 04.07.2009 – Jörg lässt besohlen – 281 km

Manchem geht die Straße aus, manchen jedoch auch mal der Gummi. So erging es Franzi und Jörg. Franzi rettet sich aus der Lage dadurch, dass er die Kuh am Sonntag verladen kann. Jörg ist auf neue Sohlen angewiesen. Der Wirt vermittelt einen Reifenhändler in Wieselburg, der die gewünschten Pneus an Lager hat. Jörg macht für heue morgen 09:00 Uhr einen Termin. Also was wird aus der Tour? Franzi hat Verlagen nach kühlem Nass und so macht er mit Werner und Bernhard eine Minitour zum Erlauf Stausee.

Volker und Dittes fahren nach Wieselburg, da es mit der Reifenmontage Probleme gibt. Den Monteuren fehlen so gewisse Tricks, die allerdings schon telefonisch vermittelt werden können. Nach der Neubesohlung der RT für 330 EUR fahren wir kreuz und quer durchs Geräusch und tasten uns durch div. Täler erneut ans Höllental. Diesmal in umgekehrter Richtung. Wir machen nochmals einen Stopp am Erlauf Stausee und nehmen noch einen Kaffee. Die Badehungrigen treffen wir leider nicht mehr an. Auf der Rückfahrt wird in Mariazell dann vollgetankt, damit morgen bei der Heimfahrt alles klar ist. Als wir im Hotel ankommen, erwartet uns der unwiderruflich letzte Anleger am Ötscher (für dieses Jahr).

Fazit: Gutes Hotel, ausreichend zu essen, immer Lunchpaket, Bier bis zum Abwinken, etwas derber Wein, freundliche Gastleute – also was will man mehr? Besseres Wetter? – das hat man ja schließlich aktuell zuhause! 

Bestimmt nicht das letzte mal am Ötscher gewesen.

 

Tag 10 – Sonntag – 05.07.2009 – Heimfahrt – 731 km

Franzi und Bernhard haben am Vortag schon aufgerödelt und sind startklar.

Bei schönem Wetter starten wir kurz vor 8 Uhr. Nach 150 km in Nord-Ost Richtung schiebt sich die erste dunkle Wolkenfront vor unsere Mopeds. Also Anhalten und eindichten. Nach kurzer Rast unter dem Vordach eines Kuhstalles (mief) fahren wir weiter in Erwartung des großen Regens. Da kein Lüftchen geht, ist der Abzug der Wetterfront nicht zu erwarten. Jetzt kommt es richtig heftig. Durch Blitz und Donner tasten wir uns weiter vorwärts. Da das Wetter so richtig fest hängt, macht ein Stopp  wenig Sinn. Wir müssen durch. Bald klart es auf und wir können das Nasszeug wieder ausziehen. Langsam kommen wir in bewohntere Gegenden. Nach div. Navi Verirrungen erreichen wir schließlich die Autobahn vor Passau. Wir hatten ja beschlossen, uns in Nürnberg an der Raststätte Jura zu trennen. Jörg fährt die A6 in seine Heimat und wir beschließen die A3 zu nehmen. Eine folgenschwere Fehlentscheidung, stellt sich in Würzburg heraus. Eine Baustelle raubt uns Zeit und den letzten Nerv. Die Boxer sind temperaturmäßig am Limit. Noch weitere Verzögerungen und wir hätten abschalten müssen. Wir erreichen gegen ½ 6 die Heimat. Gerade noch genug Zeit zum Duschen, bevor es zum Ableger zu Conny und Bernhard geht. Gestärkt beschließen wir den Tag und die Tour. So gegen 12 Uhr lässt dann die Kondition allmählich nach. Was ein Glück, dass wir Biker noch den nächsten Tag frei haben. 3700 km bleiben 3700 km. Man muss sie erst mal fahren, um dies beurteilen zu können. Na ja, nun hat ja jeder wieder genügend Zeit die Wunden zu lecken. Man muss ja nicht unbedingt gleich wieder am nächsten Wochenende auf den Bock.

 

Dittes