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Das Powercruising Jahr 2018 |
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Tourbericht |
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ERÖFFNUNG |
ABSCHLUSS |
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9. – 17. Juni |
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Kärnten
2018 – Der Tourbericht
Das eigentlich geplante Ziel „Pyrenäen“ konnten wir aus vielerlei
Gründen nicht verwirklichen. Es musste eine neue Planung her. Die Wahl fiel aus
lauter Verzweiflung auf Kärnten. Kärnten dachte jeder – „oh je, da waren wir ja
schon mehrfach“. Aber keiner hatte mit Harry`s Ideen
gerechnet. Im Zielgebiet Kärnten gibt es
abseits der üblichen Strecken so allerlei „mautpflichtiges“ und damit auch
interessantes Geläuf für anspruchsvolle Mopedler wie
uns. Auch auf der jeweils 2-tägigen An- bzw. Abreise sind einige Schmankerln
eingebaut.
Allgemeines:
Die 9-Tages Tour besteht aus jeweils 2 Tagen
An-, bzw. Heimreise und 5 Touren vor Ort. Diese sind alle ca. 300km lang mit
einer reinen Fahrzeit von ungefähr 6 Stunden – also mit Pausen dann so um die 8
Std. Die Touren sind jeweils als
Rundtouren vom Festhotel angelegt. Hinzu kommen die Abstecher in die
Panoramastraßen. Je nach Wetter, Lust und Laune ist jede Tour abkürzbar. Es
muss ja auch mal mit dem ein- oder anderen Schauer gerechnet werden. Wir werden
abends wetterbedingt entscheiden, welche Tour wir am nächsten Tag unter die
Räder nehmen. Tour 4 und 7 sollten allerdings nur bei schönem Wetter gefahren
werden.
Die
mautpflichtigen Panoramastraßen: Da wir mangels Zeit und schlechtem Wetter
nicht alle Panoramastraßen fahren konnten reduziert sich auch die Maut.
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Zillertaler Höhenstrasse 5,00€
·
Schlegeis Alpenstrasse 8,00€
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Rossfeld Panoramastrasse 4,50€
·
Postalm 5,00€
·
Loser Panoramastrasse 6,00€
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Malta Hochalmstrasse 11,00€
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Villacher Alpenstrasse 10,50€ (7,50€ mit
Großglockner Tourtticket)
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Gerlos Alpenstrasse 6,00€ (im Großglockner
Tourticket enthalten)
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Nockalmstrasse 11,00€ (im Großglockner
Tourticket enthalten)
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Großglockner 31,00€ (im Großglockner
Tourticket enthalten)
·
u. div. weitere wie z.B.: Gerlitzen-, Goldeck-, Hochrindl-, etc.
Das Vorzugs-Tourenticket beinhaltet je ein
Tagesticket Großglockner, Gerlos- und Nockalmstraße und berechtigt zum Bezug
einer preisreduzierten Karte zum Preis von EUR 7,50 (anstatt 10,50) für die
Villacher Alpenstraße. Erhältlich zum Preis von EUR 35,00 an den Kassenstellen
der einzelnen Straßen und im Vorverkauf zum Preis von EUR 31,00 bei den ÖAMTC-,
ARBÖ- und ADAC-Geschäftsstellen.
Das sind die mautpflichtigen Straßen die wir
zum jetzigen Stand der Planung befahren wollen. Die Mautgebühren belaufen sich
auf ca. 82€. Es kommen noch 5,20€ für die Autobahn Vignette hinzu.
1_Anfahrt
1 - Zillertaler Höhenstraße- Mayerhofen / 600km_7:21h davon 434 km Autobahn und 166 km
Landstraße
Nach dem Autobahnende bei Reutte fahren wir
am Plansee entlang zum Ammersattel. Dieser ist als Pass oder Übergang nicht
erkennbar, bzw. beschildert. Die über den Ammersattel führende Straße
verbindet Ettal bei Oberammergau und Reutte in Tirol. Die Fahrt geht vorbei
an Schloss Linderhof in den Ammergauer Alpen. Es ist das kleinste der drei Schlösser
Ludwigs II. und das einzige, das noch zu seinen Lebzeiten vollendet wurde.
Linderhof gilt als das Lieblingsschloss des „Märchenkönigs“, in dem er sich mit
großem Abstand am häufigsten aufhielt. Von hier ist es nicht mehr weit bis zur
berühmten Benediktinerabtei Kloster Ettal. Es geht weiter über
Garmisch-Partenkirchen und Mittenwald, den Scharnitzpass und den Seefelder
Sattel sowie dem Zirler Berg auf die Autobahn bei
Zirl. Vorbei an Innsbruck zur Anschlussstelle Achensee-Zillertal und dem
heimlichen Highlight des berühmten Zillertals, der Zillertaler Höhenstrasse.
Kaum beschildert beginnt diese am Anfang des Tales. Die Streckenlänge der
Straße beträgt insgesamt 50km, höchster Punkt 2030m und hat 29 Kehren. Sie ist
eine stellenweise sogar anspruchsvolle, weil sehr schmale und im oberen Drittel
auch ausgesetzte Bergstrecke mit engen Kehren. Man muss sich erst noch an so
enge Straßen und die vielen korkenzieherhaft noch oben gedrehten Kehren
gewöhnen. Nicht ganz leicht „nicht umzufallen“. Immer schön am Gas bleiben und
vor allen Dingen den richtigen Gang wählen!!!!!!!!!!!!!!!
Leider mit ca. 5€ Maut belegt, die sich aber
in jedem Fall lohnen. Wieder unten im Tal erreichen wir unser vorgebuchtes
Hotel Stoanerhof in Mayrhofen. Trotz langer Autobahnetappe ein gelungener
Abschluss an diesem ersten Anreisetag. Da das Lokal der Pension mangels Gästen
in der Sommerzeit etwas abseits liegt, kommt der kleine Fußweg gerade recht, um
die Knochen wieder zu sortieren. Es gibt Bitburger – na, wer sagt`s denn.
Frisch geduscht geht`s dann erneut die 500m zum Almwiesenlokal und damit zum
deftigen Abendessen.
2_Anfahrt 2 - Schlegeis - Gerlos –
Großglockner / 290km_4:56h
290 km Landstraße
Am heutigen morgen fahren wir ans Ende des
Zillertals auf der 24km langen Schlegeis Alpenstraße (mautpflichtig) hoch zum
Schlegeisspeicher. Dieser zählt zu den landschaftlichen und auch
fahrtechnischen Höhepunkten des gesamten Zillertals und die Panoramastraße
dorthin zu den fahrerischen Leckerbissen der Region. Fahrerisch ist sie mit
ihren 11 Kehren als leicht einzustufen. Sie führt bis auf eine Höhe von 1805m.
Die Staumauer des Schlegeisspeichers ist 725m lang und 131m hoch und wurde von
1965 bis 1970 gebaut. Der gut vier Kilometer lange und zwei Quadratkilometer
große Stausee, mit 130 Millionen Kubikmeter Inhalt produziert immerhin 350
Millionen Kilowatt Naturstrom.
Zurück in Ramsau im Zillertal steht ab Zell
am Ziller die Gerlos Alpenstraße auf dem Programm. Über die gut ausgebaute
leichte Strecke fahren wir an ihrem höchsten Punkt (1530m) vorbei am
Speichersee Durlaßboden zum mautpflichtigen Teil der Straße und zu den Krimmler
Wasserfällen. Sie werden auch als das „größte und prächtigste Naturschauspiel
im Land Salzburg“ bezeichnet. Die Krimmler Wasserfälle direkt an der
südwestlichen Mautstation sind mit 400m Fallhöhe die höchsten Europas. Die
letzten Meter bis zu den Wasserfällen müsste man allerding zu Fuß gehen, was
wie immer ausfällt.
Ab Mittersill erreichen wir durch die Region
Pinzgau Zell am See. Von da geht es weiter mit Süd Kurs zu Bikers Heaven der
Großglockner Hochalpenstraße. Das Wetter verschlechtert sich, die Temperaturen
fallen und es beginnt leicht zu Regnen. Keine „optimale Situation für den
Glockner“. Auch ist die Sicht auf die Höhenpanoramen sehr dürftig aufgrund der
meist geschlossenen Wolkendecke. Teils sind wir „über den Wolken“.
Als eine der Klassiker zählt diese hochalpine
Piste bis heute zu den absoluten Highlights der gesamten Alpen. Die Straße ist
als mittelschwer, ein Abschnitt als anspruchsvoll eingestuft. Insgesamt sind es
49 Kehren bei einer Länge von addiert 112km. Höchster Punkt ist die
Edelweisspitze mit 2571m. Ein weiterer Höhepunkt ist der Abzweig zur
Kaiser-Franz-Josefs-Höhe. Am Ende der Straße hätte man einen super Blick auf
die umliegende Eisriesenwelt. Die Pasterze ist mit 10km Länge und fast 20
Quadratkilometer Fläche der größte Gletscher der Ostalpen. Wieder unten geht es
dann noch über den 1204m schlappen Iselsbergpass (wo
ist der denn?) Richtung Lienz. Von da an biken wir weiter im Oberdrautal
entlang der Drau bis zum Kreuzbergsattel mit 1074m Höhe. Weiter im Gitschtal
erreichen wie Weißbriach und damit unser All Inclusive
Hotel Löffele zum verdienten „Freibier“.
3_Virsic-Pass
– Soca Tal - Predilpass - Nassfeld-Pass - Egger Alm / 278km_5:42h
Vom Hotel geht es durchs Gitschtal nach
Hermagor, weiter durchs untere Gailtal Richtung Villach. Kurz vorher biegen wir
rechts nach Arnoldstein und Riegersdorf ab. Dort findet man Anschluss an die
B109 und somit die Richtung zum Wurzenpass (1071m). Nach Inbetriebnahme des
Karawankentunnels ist dieser Übergang nach Slowenien nur noch wenig
frequentiert. Der Pass erweist sich deshalb als holprig und mit schlechtem, oft
wechselndem Belag. Über Podkoren erreichen wir Kranjska Gora, (Slowenischer
Skiort) dem Basisort der landschaftlich großartigen
Bergstraße über den Vrsic-Sattel (1611m).
Sie ist zweifelslos die eindrucksvollste Pass-Straße in Slowenien. Die
Bergstraße ist heute durchgehend und gut asphaltiert aber in den Wendeplatten
der Serpentinen nach wie vor mit Kopfsteinpflaster ausgelegt, was die Sache
äußerst spannend macht. Zum Glück war das Wetter ausgezeichnet und der
Pflasterbelag trocken. Auf der Nordrampe sind 24 und auf der Südrampe 25 Kehren
zu fahren. Der Virsic-Sattel ist die Wasserscheide
zwischen der Adria und dem Schwarzen Meer. Wir fahren runter ins Trentatal und
dann entlang der Soca nach Kal-Koritnica. Unterwegs halten wir an unserer
„Fotobrücke“. Das Bild auf der stark schwankenden Seilbrück ist mittlerweile
obligatorisch. Kein Jahr vergeht in Slowenien ohne den Schnappschuss. Östlich
fahren wir nun die Bergstraße hoch zum Predilpass (1156m). Die
slowenisch-italienische Grenze verläuft direkt über den Pass. Kurz vor dem Pass
wollten wir uns noch einen Abstecher auf die Mangartstraße zur Lahnscharte
(2055m) gönnen. Die 12km lange Bergstraße ist leider wegen eines Felsrutsches
gesperrt. Somit ist leider der am höchsten mit Kfz anfahrbaren Punkt Sloweniens
nicht erreichbar. Die Straße ist auf aktuellen Beschreibungen mittlerweile
durchgängig asphaltiert.
Westwärts nach dem Predilpass fahren wir über
die Sella Nevea (1187m) bis Moggio Udinese, dann
weiter nordwärts über die Sella di Cereschiatis (1066m) bis Pontebba. Hier
kommen wir dann auch schon zum Aufstieg Richtung Naßfeldpass
(Passo Pramollo) mit1541m.
Die Strecke von Pontebba in Italien nach
Tröpolach in Österreich über den Naßfeldpass ist 25km
lang, und mit ihren 43 Kehren als mittelschwer eingestuft. Die Auffahrt nehmen
wir zügig unter die Räder. Der Belag ist im oberen Bereich ausgezeichnet. Auf
Passhöhe der österreichischen Seite befindet sich übrigens das größte Skigebiet
Kärntens.
Zum Abschluss des Tages und dieser Tour steht
noch ein Besuch auf der Egger Alm an. Der Aufstieg beginnt im Süden von
Hermagor, die asphaltierte Piste windet sich mit ihren 16 Kehren bergan bis
hinauf auf 1400 Meter Höhe entlang der Nordseite des Karnischen Kamms. Wir
stellen bald fest, dass dieses schmale Band äußerst selten von Mopedfahrern
genutzt wird. Der Belag, wenn man ihn denn so nennen kann, ist roh, ruppig und
löchrig. Oben auf dem Hochtal geht der diffuse Belag dann in Schotter über. Wir
beschließen keine der bewirtschafteten Almen zu besuchen, zumal die
vorausliegenden Steigungen abenteuerlich ausschauen. Wir sind froh, dass an
unseren Mopeds noch alles dran ist und haben Mitleid mit unseren
Kardanantrieben. Hier ist Schmerzensgeld eher angebracht als Maut. „Hätte ich
auch nicht gezahlt“. Zum Glück fehlte die Mautstelle. Wieder unten aus diesem
Schlaglochlabyrinth sind es noch ca. 10km durch das Gitschtal zum heutigen
Anleger.
4_Pustertaler
Höhenstraße - Antholzer-Tal - Stallersattel / 342km_5:34h
Heute war klar, dass wir im Laufe des Tages
mit dem einen oder anderen Schauer konfrontiert werden. Wir machen uns trotzdem
auf die Räder. Mal sehen, wie weit wir trockenen Gewandes kommen. Es geht
zunächst ca. 50 km durch das Oberdrautal nach Lienz (stöhn – ätzender Verkehr).
Von da ins Pustertal, genau gesagt zum Einstieg in die Pustertaler Höhenstraße.
Wer nur die im Tal gelegen Hauptverbindung im Pustertal kennt wird schnell
eines anderen belehrt. Die 34km lange Straße hat 15 Kehren und zählt zu den
schönsten Aussichtsstraßen des gesamten Alpenraums. Völlig verkehrsarm lässt
sich hier entspannt fahren. Wieder im Tal geht es noch ein Stück weiter im
Pustertal (SS50). In Winnebach überqueren wir die Grenze zu Italien und kommen
nach Tirol. Dann geht es weiter über den Toblacher Sattel (1226m) bis nach
Olang. Mittlerweile haben uns die Wolken eingeholt. Nach vorn ins Antholzer Tal
schaut es dunkel aus. Wir halten und streifen uns das liebste Gewand eines
jeden Motorradfahrers über. Keine Minute zu früh. Wieder auf dem Moped regnet
es jetzt leicht.
Vorbei am Antholzer See erreichen wir die
Ampelstation. Hier auf italienischer Seite besteht aufgrund der nur einspurigen
Straßenbreite eine Ampel-gesteuerte Einbahnregelung hinauf zum Stallersattel
(2059m). Einmal pro Stunde wird die Strecke für 15 Minuten pro Richtung
freigegeben. Als wir ankommen stellen wir fest, dass wir noch eine ganze Ecke
warten müssen. Der Grund: man hat mal eben schnell die Intervalle getauscht.
stehen wir zusammen mit anderen Bikern richtig im
Regen. Es macht Sinn, den Helm aufzulassen, wissend, dass die Ampel irgendwann
rückwärts zählend bei 0 angelangt sein wird. Aufgrund unserer „Bergerfahrung“ 2
Minuten vor Ablauf der Zeit starten wir verbotenerweise, damit wir noch vor dem
ganzen Tross mit vielen PKW`s sind. Flugs machen uns
dies die anderen Mopedfahrer nach und fahren auch bei „rosa“ los. Der Stallersattel bildet auch die Grenze
zwischen Italien und Österreich. Es geht weiter durchs Defereggental
einem echten Leckerbissen (wenn man was gesehen hätte) bis nach Huben. Mit Nord
Kurs entlang der Isel bis nach Matrei, dann Blinker links (hatten wir geplant)
ins schöne Virgental. Doch daraus wird
leider nichts. Zu drohend steht die schwarze Wand in Fahrtrichtung vor uns. In
Huben zurück müssen wir die Kalser- Glocknerstraße
leider auch abhaken. Nur masochistisch veranlagte Biker hätten sich hier für`s Weiterfahren entschieden. Leider bleibt uns der wohl schönsten Blick auf den Großglockner von dieser Seite
verwehrt.
Es geht zurück nach Lienz und durchs
Oberdrautal ins Hotel. Heute sind wir etwas früher zu Hause. Und wie wird das
Wetter morgen? Schlecht sagt Harry. Na so was – für wen? Die Wirtsleut laden uns für morgenzu
einem deftigen Almfrühstück auf die Möselalm ein.
Warum nicht mal laufen als Kontrast zum sitzen.
5_Nicht
bis zur Turacher Höhe – Ein Teil der Hochrindl
Almenstraße - keine Gerlitzen Panoramastraße, jedoch die Goldeck
Panoramastraße / nur
ca. 200km_4:00h
Der morgendliche Anstieg beginnt um 7 Uhr
nüchtern (Erkl. d. Red:
ohne Frühstück), nach einer Stunde Fußmarsch mit Führer gönnen wir uns auf der
Alm ein ausgedehntes deftiges Frühstück und dann erfolgt der Abstieg und
Rückmarsch. Harry lässt sich heute fahren und scheut somit den Wanderausflug.
Wir machen uns mit anderen Gästen auf zur Möselalm.
Mal laufen kann ja auch nicht schaden. So gegen 11 wieder zurück, entscheiden
Volker, Gunther und ich trotz schlechter Wettervorhersage doch Moped zu fahren.
Harry hatte bereits am Vorabend eine Auszeit beantragt. Also waren`s nur noch
3. Trotz bekannter schlechter Wetteraussichten machen wir uns auf den Weg.
Am Nordufer des Millstätter Sees entlang ist
noch alles eitel Sonnenschein. Wir visieren deshalb wie geplant die Turracher
Höhe an. Unterwegs setzt das ja angekündigte Regenwetter ein. Rein ins Nasszeug und überlegen. Na ja, in Wirklichkeit hatten wir
ja schon zu Hause überlegt, was wir machen, wenn wir ab hier nicht weit genug
nach Norden kommen. Also fahren wir in der Ebene Reichenau
weg vom Wetter über die kleine Nebenstraße B95 direkt in östlicher Richtung auf
die Hochrindl Panoramastraße zu, da hier das meiste Licht am Himmel ist.
Unterwegs überrascht uns ein Hagelschauer, der unmittelbar vor uns auf die
Straße herab geprasselt ist. Auf der Straße hat sich eine geschlossene
Schnee/Hageldecke gebildet und in den seitlichen Rändern liegt der Rest von dem
„Weiß“. Wir tasten uns vorsichtig durch. Es ist richtig kalt hier oben. Von
Westen her erreichen wir die Passhöhe am Hochridl.
Nun weiter in südlicher Richtung lichten sich die Wolken wieder etwas. Wir
haben Glück, dass die Navigation zum helleren Himmel passt. Das nächste Ziel
ist der Ossiacher See, den wir weitgehend trocken erreichen. An der Gerlitzen
Panoramastraße müssen wir jedoch passen, da sich genau in Richtung
Panoramastraße ein schwarzer Turm bildet. Nur die Wagemutigsten
fahren da hinein. Wir verpassen somit den Ausblick bis zu den Hohen Tauern, den
Dolomiten, den Karawanken und natürlich auf den Ossiacher See. Nach einem Stück
Autobahn (um etliche Dörfer zu vermeiden) kommen wir zum Einstieg in die Goldeck Panoramastraße. Trotz bedecktem Himmell
entscheiden wir die acht Euro Maut abzudrücken. Keine weise Entscheidung, wie
sich oben zeigen sollte. „Mal eben nix gesehen“. Danach folgt eine
abwechslungsreiche Strecke im totalen Regen über die Windische Höhe (1100m) ins
untere Gailtal. Über Hermagor gelangen wir ins Gitschtal. Kurz dem Weissensee
noch einen Besuch abgestattet, fallen wir nass wie die Pudel im Hotel ein.
Harry hat den Tag anderweitig verbracht. Wir hängen das Naßzeug
zum Trocknen im Carport auf. Geschafft, jetzt ein Blondes!
6_Plöckenpass
- Monte Zoncolan – leider nicht die Panoramica delle Vette / 339km_5:50h
Das Wetter hat sich wieder beruhigt. Heute
fahren wir über den Kreuzbergpass (1074m) ein Stück westwärts zum
Gailbergsattel (973m) und dann weiter mit Süd-Kurs zum Plöckenpass (1357m), der
Grenze zu Italien. Auf der Südseite des Passes passieren wir mehrere
Kehrtunnels. Ansonsten ist der auch für Gespanne freigegebene Pass wenig
spektakulär. Wir kommen nach Sutrio und hier fängt dann das Abenteuer an. Von
Sutrio aus führt zunächst eine zweispurige und modern trassierte Straße mit
neun Kehren hinauf in ein Skigebiet. Feines Sträßchen, das. Die restlichen 5km
bis zur Scheitelhöhe des Monte Zoncolan sind einspurig und weisen Steigungen
bis 18% auf. Zwischen dem Scheitel und Liariis überwindet das ehemalige
Militärsträßchen mit 19 Kehren einen Höhenunterschied von über 1000m auf einer
Länge von nur 9km!
In einem Bogen westwärts wollen wir zur Sella
Valcalda (958m), wo wir eigentlich in die Panoramica delle Vette einsteigen
wollten. In Povolaro ist Schluss, da die Straße
gesperrt ist. Wir müssen auf die Sella Valcalda und leider auch auf die
Panoramica delle Vette verzichten, da es keinen anderen Weg hinauf gibt.
Schweren Herzens verabschieden wir uns vom Highlight des Tages. Auch die auf
der Strecke liegende Malga Chiadinis bleibt uns somit verwehrt. Wieder im Tal
geht es westwärts weiter. Über die Sella Ciampigotto
(1790m) mit ihrer auf der Westseite eindrucksvollen Kehrenanlage
mit Steigungen bis zu 15 %. Über den Passo San Antonio (1489m), und den
Kreuzbergpass (1636) nach Innichen. Jetzt nur noch ostwärts bis wir kurz hinter
Winnebach wieder in Österreich sind. Es geht noch über den Kartitscher
Sattel (1525m) entlang der Karnischen Dolomitenstraße im Lesachtal welches auch
„Tal der 72 Bäche“ genannt wird, weiter nach Hermagor. Von da sind es noch
schlappe 12km bis ins Hotel.
7_Villacher
Alpenstraße-Nockalmstraße-Malta Hochalmstraße / 310km_5:07h
Vom Hotel geht es heute durchs Gitschtal nach
Hermagor, weiter durchs untere Gailtal und dann via Autobahnetappe nach
Villach. Den Stadtverkehr braucht hier keiner. Im nordöstlichen Teil der Stadt
zweigt die Villacher Alpenstraße ab. Es ist eine gut ausgebaute, leicht zu
fahrende Höhen-Panoramastraße. Sie führt nach Abdrücken der Maut mit 7 Kehren
und 20km Länge auf den Villacher Hausberg Dobratsch. Höchster Punkt 1732m. Vom
Endpunkt der Straße hat man dank heute
gutem Wetter einen faszinierenden Rundblick auf die Gipfel der Karawanken
(Mittagskogel, 2134m), Julischen Alpen (Triglav, 2863m; Mangart,2577m) und die Karnischen Alpen. Weiter geht es zum
Motorrad-Highlight Kärntens der Nockalm-Höhenstraße. Die langgezogenen Kurven
und Kehren sind einfach fantastisch. Man könnte meinen, sie ist in ihrem
Verlauf wohl von Bikern für Biker geplant und realisiert worden. Sie weist eine
stattliche Anzahl von 52 Kehren bei einer Streckenlänge von 58km auf. Die
beiden Kulminationspunkte, Eisentalhöhe (2042m) und Schiestelscharte (2015),
welche klassische Passübergänge im Sinne einer Wasserscheide sind, liegen
jeweils beträchtlich oberhalb der Baumgrenze.
Den langweiligen Teil der Nockalmstraße
schenken wir uns, sondern biegen bei Innerkrems links in Richtung Gmünd ab.
Hier beginnt das „Tal der Wasserfälle“ und die 30km
lange Malta Hochalmstraße. Wir passieren viele dunkle Tunnels, die teils nur
einspurig mit Ampelregelung befahrbar sind. Auch hier sind wir wieder
Frühstarter vor den Pkw. Nur wer wagt – gewinnt. Bald schon kommt der Köhlbreinspeicher in Sicht und verschwindet wieder, je
nachdem wie sich die Straße windet. Der Köhlbreinspeicher
ist Österreichs höchste doppelt gekrümmte Staumauer. Sie ist 200m hoch, 626m
lang und zwischen acht und maximal 41m breit. 200 Millionen Kubikmeter
aufgestautes Wasser produzieren bis zu 580 000 Kilowattstunden Energie. Wir
fahren noch ein Stück Offroad am Ostufer des Stausees entlang zum Gasthaus
Köhlbreinstüberl weiter. Auch von hier oben haben wir einen herrlichen
Ausblick. Zurück in Gmünd geht es auf kürzestem Weg, leider im leidigen
Berufsverkehr durch Lienz ins Hotel zurück.
8_Heimfahrt
1 - Katschberg - Sölkpass – Postalm / 336km_5:41h davon Autobahn 26 und 310
km Landstraße
Leider ist heute die Zeit in Kärnten zu Ende
und wir fahren auf unserer Nach Hause Tour ein letztes mal
über den Kreuzbergsattel (1074m) nach Greifenburg, dann weiter über die B100
bis kurz vor den Millstätter See, von wo es dann auf der Tauernautobahn A10 ca.
30km zur Anschlussstelle Rennweg geht. Wir überqueren den kaum merkbaren
Katschbergpass (1641m). Er bietet eher gemütlichen Fahrgenuss, aber auch
herrliche Ausblicke in die umliegende Bergwelt. Mit Ost Kurs geht es weiter
entlang der niederen Tauern vorbei an Tamsweg und
dann über den Schwarzenbichl (1243m) bis wir auf die L501 treffen. Kurz nach
Beginn der L704 Richtung Sölkpass ist Schluss. Der Pass ist, wie sich später
herausstellen sollte, schon eine ganze Weile wegen Murenabgängen
gesperrt (mal besser vorher geprüft). Nach kurzer Beratung ist klar – wir
müssen zurück nach Tamsweg und über die Tauernstrecke
hoch nach Radstadt und dann weiter in östlicher
Richtung bis Schladming, um dann wieder auf die
geplante Strecke zu kommen. Wir merken schon: heute wird ein verdammt langer
Tag. Auch sollen es weit über 400 km werden an diesem Tag. Trotz des zu
erwartenden KM-Marathons folgt nun eines der Highlights des heutigen Tages. Die
Loser Panoramastraße (1600m) bietet die schönsten Bergpanoramen der Steirischen
Alpen für eine Handvoll Euro. Mit 15 Kehren führt sie auf einer Länge von 16km
hinauf auf 1632m. Aber wie kommen wir runter? Die Navis routen schon am Anfang
verbotene Straßen. Noch werden wir nicht stutzig. Doch als wir an einem
Mehrfach-Kreuzungspunkt gelangen und die weiterführende Straße falsch
interpretieren nimmt das Unheil seinen Lauf. Dittes entscheidet kurzerhand eine
im Bau befindliche und „natürlich deshalb gesperrte Straße“ zu benutzen. Das
sollte beinahe schiefgehen. Anfangs war nur Schotter, dann eine gefährliche
Gefällstrecke mit Schotter und Sand. Ans Umkehren war nicht zu denken. Zum
Glück fanden wir eine kleine Freifläche zum Halten. Dittes lief die
weiterführende Baustelle ab und stellte fest, wären wir noch 100m
weitergefahren steckten wir vermutlich alle im Sand fest. Wahrlich keine schöne
Aussicht. Nachdem wir uns also auf der bescheidenen Fläche mehr oder weniger
breit machen war klar, wir müssen wieder zurück und damit steil nach oben. Doch
so einfach war das nicht. Harry versuchte seine 125 PS handzahm
einzusetzen. Da sich sein Moped direkt an der Schottersteigung befand gelang
ihm das Anfahren nicht. Volker überlegte kurz. Es half also nur anschieben.
Gemeinsam mit Dittes kam Harry in Fahrt und war in Richtung Biegung
entschwunden. Wenn er jetzt irgendwo steckenbleiben würde, hätte
der nach ihm startende Pech. Sie
wären dann zu zweit mitten im Geläuf. Der nächste war Gunther. Dann kam Volker.
Er hatte einen etwas längeren Anlauf und schaffte es alleine. Ich stand mit der
GS fast in einem Privatgrundstück und konnte die Schotterstrecke mit Anlauf
ebenfalls überwinden. Wieder oben waren wir doch etwas verwundert, dass
keiner auf die Schnauze gefallen war.
Jetzt war auch ersichtlich, welchen Weg das Navi gemeint hatte. Der Rest ist
Geschichte. Wieder in Bad Aussee geht es 11km über den Koppenpass (691m) nach
Obertraun am Hallstätter See. Hallstatt gehört zusammen mit dem Dachstein und
dem Inneren Salzkammergut
zur UNESCO-Welterbestätte
Hallstatt-Dachstein/Salzkammergut. Nach Bad Goisern
biegen wir in Bad Ischl links ab Richtung Wolfgangsee bis kurz vor Strobel.
Blinker links und es steht der nächste Pflichttermin im Salzkammergut an, die
Postalm Panoramastraße (1304m). Die Postalm umfasst 40 Quadratkilometer und ist
damit das zweitgrößte zusammenhängende Almgebiet Europas. Die Streckenlänge
zwischen Strobl und Golling beträgt 45km und beinhaltet 20 Kehren. Nach Solling lassen wir den geplanten Abstecher über St.
Koloman. Knappe 10km weiter erreichen wir unser Nachtquartier in Jadorf beim Jadorferwirt. Da heute Hochzeit beim Jadorfer Wirt ist, verbringen wir einen kurzweiligen Abend
auf der Terrasse bei herrlichsten Wetter.
9_Heimfahrt
2 - Roßfeldpanoramastr. - Hintersee -- ORA / 588km_6:19h davon Autobahn 502 km und
Landstraße 86 km
Der Tag beginnt gleich mit einem Highlight.
Deutschlands Roßfeld Panoramastraße. In herrlichen Rechts-Links-Kombinationen
führt sie hinauf auf fast 1600m. Der oberste Teil der Rossfeldringstraße
verläuft auf einem Bergkamm und bietet daher einen traumhaften Rundblick.
Überragt wird die Strecke vom Felsmassiv des Hohen Göll (2523 m) im Süden.
Nach Osten reicht der Blick über das Salzachtal hinweg auf die Berge des
Salzkammerguts und auf den Dachstein (2995 m). Auch hier ist -
ausnahmsweise mal in Deutschland – Maut zu entrichten.
Auf der Deutschen Alpenstraße an Berchtesgaden
vorbei machen wir noch einen Abstecher durch die Ramsau bei Berchtesgaden zum
reizvoll gelegenen Hintersee. Auf einer schmalen asphaltierten Nebenstraße
kommen wir dann zum Schwarzbachsattel (868m). Es geht weiter auf der Deutschen
Alpenstraße bis Inzell. Via diverser Umleitungen erreichen wir die Autobahn
Anschlussstelle Traunstein. Jetzt nur noch 500 km durchhalten bis ORA.
Alles Gut, alles
Heil, 3500 super Km,
PYRENÄEN WIR KOMMEN!
Dittes